PLG 187: Die Nutzwertanalyse ganz konkret – hier gibt's ein Beispiel

Shownotes

Rechts lang oder links lang – mehr arbeiten oder weniger arbeiten – mehr Sport oder gesünder Essen… Der Alltag steckt voller kleiner Entscheidungen. Entscheidungen können aber schnell komplex werden und spielen vor allem im Job eine große Rolle. Schauen wir uns eine Methode in einem Beispiel an, die dir genau dabei hilft – die Nutzwertanalyse.

Artikel zum Thema: https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/business-wissen/nutzwertanalyse-beispiel/. https://projekte-leicht-gemacht.de/blog/business-wissen/nutzwertanalyse/

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Transkript anzeigen

00:00:00: In dieser Episode geht es das Thema Nutzwertanalyse. Und ich persönlich

00:00:04: nutze die Methode ganz gern, einfach fundierte Entscheidungen zu

00:00:08: treffen. Gerade wenn man das Gefühl hat, es ist mir gerade zu kompliziert, es einfach

00:00:11: so im Kopf zu durchdenken, dann ist es einfach eine schöne, einfache Methode. Und In

00:00:15: dieser Episode gehen wir mal Schritt für Schritt ein ganz konkretes Beispiel

00:00:18: durch. Und los geht's nach dem Intro.

00:00:39: Hallo, hallo, hier ist Andrea vom Projekt geleicht gemacht Podcast und das ist der Podcast

00:00:43: wo Projekte einfach und spannend gemacht werden. Los geht's! Die es werden wollen.

00:00:46: Entscheidung zu treffen, zwischen Alternativen auszuwählen, das ist sicherlich was, was

00:00:50: Projektmanager relativ häufig tun müssen und die Nutzwertanalyse ist einfach eine sehr, sehr

00:00:54: einfache und praktische Methode, genau das zu tun. Nochmal zusammengefasst,

00:00:57: wir haben einen Artikel zu dem Thema, was allgemein die Nutzwertanalyse ist,

00:01:01: aber trotzdem, ja, eine grobe Zusammenfassung soll es schon nochmal geben,

00:01:05: bevor wir ins Beispiel gehen. Und zwar ist die Nutzwertanalyse

00:01:09: eine Methode, Alternativen systematisch

00:01:12: bewerten und schließlich auch auszuwählen. Man nutzt sie hauptsächlich

00:01:16: dann, wenn eine Bewertung nicht nur auf quantifizierbaren Faktoren wie

00:01:20: zum Beispiel Kosten basiert, sondern wenn auch qualitative Kriterien mit einfließen.

00:01:24: Ich belasse es mal bei dieser kurzen Beschreibung. Ich denke, das Ganze wird ganz anschaulich,

00:01:28: wenn wir uns das Beispiel mal näher anschauen oder in dem Fall anhören.

00:01:32: Und zwar ist das Beispiel wie folgt aufgebaut. Also wir gehen mal davon

00:01:35: aus, es gibt ein Unternehmen, das ist jetzt ein fiktives Unternehmen, das hat sich auf

00:01:38: Fitnessarmbänder und solche Sportuhren spezialisiert und will mit

00:01:42: innovativen Features den Massenmarkt erobern. So und jetzt sitzen Sie

00:01:46: im Produktteam und überlegen sich, was ist denn jetzt das nächste Produkt, was wir

00:01:50: auf den Markt bringen sollen? Worauf kommt es denn jetzt wirklich an? Also,

00:01:53: hier ist also eine ganz klare Entscheidung, die getroffen werden soll.

00:01:58: Und die Teams, die haben schon gut vorgearbeitet und haben

00:02:02: zwei Alternativen vorgelegt. Und so ist es

00:02:05: eigentlich immer bei der Nutzwertanalyse. Also es gibt mehrere Alternativen, die

00:02:09: miteinander verglichen werden sollen. Das ist auch genau der erste Schritt.

00:02:13: Du solltest idealerweise nicht mehr als fünf Alternativen miteinander vergleichen, sonst

00:02:17: wird es schnell ein bisschen unübersichtlich. Das Beispiel hier einfach zu halten, vergleichen

00:02:20: wir genau zwei mögliche Produkte miteinander. Also das Unternehmen hat sich gesagt, okay, wir haben

00:02:24: jetzt die Wahl zwischen so einer Sportuhr und einem Fitnessarmband. Die Sportuhr, das ist

00:02:28: die Multisport 100, Die ist eher massentauglich, hat relativ viele

00:02:32: Features. Und dann gibt es die Xtreme XCS. Das ist eine sehr

00:02:35: innovative Uhr, die speziell für Ruder, also für

00:02:39: Rudermaschinen entwickelt wurde. So, und im Grunde genommen

00:02:42: diskutieren jetzt die Teams hin und her, was machen wir jetzt? Wollen wir wirklich

00:02:46: mal versuchen, dieses innovative Modell auf den Markt zu bringen oder ist das massentaugliche für

00:02:50: uns besser? Im Kopf hat man ja meistens schon so ein Gefühl oder

00:02:53: vielleicht ist es auch ein Bauchgefühl, aber man kann es nicht so richtig

00:02:57: benennen und genau da hilft jetzt eben die Nutzwertanalyse. Also,

00:03:01: wenn du das Beispiel nochmal besser nachvollziehen möchtest, dann empfehle ich dir auf jeden Fall

00:03:04: mal auf den Link in den Shownotes zu klicken zum Artikel, denn die Tabellen, die

00:03:08: ich jetzt beschreibe und die Schritte der Nutzwertanalyse, die sind noch ein bisschen anschaulicher, wenn

00:03:11: man sie auch wirklich vor sich hat. Also ich beschreibe jetzt hier mal eine Tabelle.

00:03:15: Also du hast zwei Spalten, in denen du die Alternativen auflistest. In dem Fall

00:03:19: sind es eben die zwei unterschiedlichen Sportuhren.

00:03:23: Das ist die Basis und der erste Schritt. Und im zweiten

00:03:27: Schritt geht es darum, Bewertungskriterien zu definieren. Und da wird es schon ein bisschen

00:03:31: anspruchsvoller, denn ich meine, welche Alternativen wir miteinander vergleichen, das wissen wir

00:03:34: oft schon, aber nach welchen Kriterien wir etwas bewerten, das ist

00:03:38: natürlich dann ein Schritt, wo wir mal wirklich ein bisschen nachdenken müssen. Und hier solltest

00:03:41: du auch wirklich dir gern Zeit lassen, denn du legst hier fest,

00:03:45: woran du eigentlich deine Alternativen bewerten möchtest, also anhand

00:03:49: welcher Kriterien. Stell dir also mal die Frage, woran kann ich denn

00:03:52: messen, ob die Alternative gut ist? Und hier kannst du mehrere

00:03:56: Kriterien auflisten. Das können maximal zehn Stück sein, es können

00:03:59: auch mehr sein, aber auch da, dann wird es wieder unübersichtlich. Also wir haben jetzt

00:04:03: einfach mal vier Kriterien uns hier rausgesucht. Die Kriterien schreibst du in

00:04:06: die Zeilen der Tabelle. Für den

00:04:10: Vergleich der beiden Uhren wurden vier Kriterien definiert. Das ist einmal der

00:04:13: Innovationsgrad, der sollte möglichst hoch sein. Time to market sollte möglichst niedrig

00:04:17: beziehungsweise kurz sein. Herstellungskosten möglichst niedrig und die Massentauglichkeit

00:04:21: hoch. Das haben die Teams für sich definiert, das ist uns wichtig bei der

00:04:25: Entscheidung, welches Produkt als nächstes auf den Markt kommt. Okay, wir

00:04:28: haben also Alternativen, die verglichen werden sollen und wir haben Kriterien, nach denen

00:04:32: bewertet werden soll. Und jetzt kommt der nächste wichtige Schritt und das ist das Thema

00:04:35: Wichtung. Also welche dieser Bewertungskriterien sind denn besonders wichtig, welche sind

00:04:39: vielleicht weniger wichtig? Oft nutzt man da eben genau 100 Prozent und im Beispiel ist

00:04:43: es so, dass die Teams entschieden haben, Okay, die Massentauglichkeit, die ist uns schon sehr

00:04:46: wichtig. Die wichten wir mit 40 Prozent und Time-to-Market ist uns vielleicht nicht ganz

00:04:50: so wichtig. Da haben wir einfach eine Wichtung von 10 Prozent. Die anderen beiden bekommen

00:04:54: jeweils 25 Prozent. Nicht nur die Gewichtung ist wichtig,

00:04:58: sondern auch der Bewertungsmaßstab. Denn bei der Nutzwertanalyse, da werden in der

00:05:01: Regel Punkte vergeben. Und da kannst du selbst auswählen,

00:05:05: welche Punktskala du anwenden möchtest. Also ganz klassisch ist es so,

00:05:09: ein Punkt ist schlecht oder bewerten wir nicht sehr hoch und fünf Punkte sind

00:05:12: sehr gut. Du kannst aber auch eine Skala von 1 bis 10 wählen, wenn du

00:05:16: ein bisschen detaillierter vorgehen möchtest. Du kannst es natürlich auch noch

00:05:19: detaillierter machen. Also im Grunde genommen steht es dir frei. Du kannst auch 1 bis

00:05:23: 100 bewerten. Aber im Grunde genommen bringt dir das gar nichts, denn du

00:05:27: machst dir das Leben unnötig schwerer und es bringt auch kein genaueres Ergebnis. Also klassisch

00:05:30: ist es so 1 bis 5 oder auch 1 bis 10. Da hast du so

00:05:34: ein bisschen die Wahl. So und dann wird bewertet. Und das ist dann

00:05:37: der Kern der Nutzwertanalyse. Also du fragst dich einfach bei jedem

00:05:41: Kriterium, wie viele Punkte gibst du den einzelnen Alternativen?

00:05:45: Mach mal hier ein Beispiel. Der Innovationsgrad, den haben wir mit

00:05:48: einer Wichtung von 25 % belegt. Da bekommt die

00:05:52: Multisport 100 Uhr zwei Punkte. Der Innovationsgrad ist also nicht so

00:05:56: sonderlich hoch. Das ist so ein ziemlich massentaugliches Modell,

00:05:59: was auch sonst vielleicht von anderen Mitbewerbern schon so auf dem Markt

00:06:03: ist, wären die Xtreme XCS, also diese Ruderuhr, die bekommt fünf

00:06:06: Punkte für den Innovationsgrad. Es ist also sehr hoch. Herstellkosten

00:06:12: bekommt die Multisport 100 Uhr drei Punkte und ein bisschen schlechter

00:06:15: schneidet die Ruderuhr ab, die wird höhere Herstellkosten haben, bekommt nur

00:06:19: zwei Punkte. Also so gehst du einfach durch deine einzelnen Kriterien durch

00:06:23: und vergibst anhand der Skala, die du belegt hast oder festgelegt

00:06:26: hast, die Punkte von in dem Fall 1 bis 5. Ja, und jetzt

00:06:30: sind wir auch schon fast am Ende, denn der letzte Schritt ist wirklich einfache Mathematik,

00:06:34: die jeder hinbekommt. Und hier wird die Gewichtung mit der Bewertung

00:06:37: in den einzelnen Zeilen multipliziert. Im Beispiel bedeutet das zum

00:06:41: Beispiel für den Innovationsgrad, nehmen wir mal den, den hatten wir mit

00:06:44: 25 Prozent gewichtet. Also rechnen wir 0, 25 mal

00:06:48: 2 Punkte, die vergeben wurden, ist ein gewichteter Faktor

00:06:52: von 0, 5 oder bei der anderen Uhr, da haben wir die 0, 25

00:06:55: mal 5 Punkte, die vergeben wurden, ergibt eine Punktzahl von 1,

00:06:59: 25. Und jetzt im letzten Schritt, dann werden einfach

00:07:03: die gewichteten Punktzahlen einer Alternative noch

00:07:06: aufsummiert und das ergibt in diesem Fall eine

00:07:10: Punktzahl von 3, 65 für die Multisport 100 und 2, 25

00:07:14: für die Ruderuhr, also deutlich weniger. Das Ergebnis,

00:07:17: hier siehst du also, dass die Multisport 100 entwickelt werden sollte, da

00:07:21: hier einfach eine höhere Punktzahl rausgekommen ist. Nochmal, klick gern mal auf den

00:07:25: Link zum Artikel, da wird das Ganze noch ein bisschen anschaulicher. Manche Dinge lassen sich

00:07:28: auf der Tonspur ein bisschen schwierig rüberbringen. Wenn man es vor sich sieht, ist es

00:07:31: wirklich ganz einfach. Dann kann man sich dann fragen, wie ist es denn

00:07:35: eigentlich, wenn ich jetzt meine Alternativen verglichen habe. Also stimmt jetzt das Ergebnis

00:07:39: dieser gewichteten Punktzahlen mit meinem Bauchgefühl überein? Wenn nicht,

00:07:42: ist das auch gar nicht schlimm, denn es ist gar nicht so, dass man unbedingt

00:07:46: das Ergebnis dann wirklich nutzen muss. Ja, also

00:07:49: wenn du eine systematische Entscheidungshilfe brauchst, dann ist eine Nutzwertanalyse eine gute

00:07:53: Sache. Die kannst du auch nicht nur im Berufsleben verwenden, sondern durchaus

00:07:57: auch im Privaten. Stell dir vor, du möchtest Reiseziele für den nächsten Urlaub mal miteinander

00:08:00: vergleichen und kannst dich einfach nicht entscheiden, dann überleg mal, welche Kriterien dir

00:08:04: wichtig wären. Es ist das Thema möglichst viel Kultur,

00:08:08: stabile Wetterlage, möglichst günstig.

00:08:12: Und diese Faktoren, oder diese Kriterien, die kannst du dann wichten und du kannst Punkte

00:08:16: für deine möglichen Reiseziele vergeben. Also es ist eine sehr schöne universelle

00:08:20: Methode, die man für unterschiedliche Dinge einsetzen kann.

00:08:23: Im Artikel findest du auch eine kostenlose Vorlage zur Nutzwertanalyse. Falls

00:08:27: du daran interessiert bist, kannst du gern auch dort nochmal reinschauen. Und wie

00:08:31: gesagt, wir haben einen ausführlicheren Artikel und auch ein YouTube-Video zum Thema,

00:08:35: falls du nochmal ausführlicher das Ganze nachvollziehen möchtest. Ja, das war die

00:08:38: Nutzwertanalyse. Wie gesagt, ich mag sie sehr. Und es ist eben eine sehr

00:08:42: universelle Methode, die gar nicht so typisch reines

00:08:46: Projektmanagement ist. Reines Projektmanagement stellt man sich immer vor,

00:08:50: wir machen eine Stakeholder-Analyse, eine Zieldefinition, Risikoanalyse oder schreiben

00:08:53: einen Projektplan. Aber in der Praxis ist es ja ganz einfach so, dass so oft

00:08:57: Entscheidungen getroffen werden müssen. Und es hilft, solche kleinen Werkzeuge in der

00:09:01: Hand zu haben, die man auch in Meetings oder auch für sich

00:09:04: selbst einfach mal rausziehen kann, bestimmte Prozesse zu vereinfachen.

00:09:09: Es ist uns genau auch deshalb wichtig, dass wir in unserer Projektmanagement-Weiterbildung

00:09:13: in der ITTP-Akademie uns nicht nur auf diese Kernthemen beschränken,

00:09:16: sondern ein bisschen weiterschauen. Es ist einfach wichtig, dass

00:09:20: Projektmanager ein breites Spektrum an Methodenwissen haben und

00:09:23: da ist die Nutzwertanalyse nur ein Beispiel für Methoden,

00:09:27: die einfach sehr praktisch sind. So, das war's für heute. Ich

00:09:31: hoffe, du bist beim nächsten Mal wieder mit dabei. Ich würde mich freuen. Ich suche

00:09:34: einfach ein schönes, spannendes Thema raus. Bis dahin.

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