PLG 184: Aufgaben priorisieren – warum fällt das so schwer?

Shownotes

Aufgaben priorisieren: Ist das nicht eigentlich ganz einfach? Was hält dich davon ab, deine wichtigsten Aufgaben zu identifizieren und abzuarbeiten? In dieser Episode schauen wir genauer hin, warum es vielen von uns so schwer fällt, konsequent an den richtigen Aufgaben zu arbeiten. Hör rein!

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Transkript anzeigen

00:00:00: In dieser Podcast-Episode geht's das Thema Aufgaben priorisieren und das

00:00:04: könnte ja eigentlich ganz einfach sein, oder? Also ich mein, was hält uns denn

00:00:07: alle davon ab, mal rauszufinden, was unsere wichtigsten Aufgaben sind und die dann

00:00:11: einfach abzuarbeiten? Ja, aber in der Praxis ist es eben oft doch nicht

00:00:15: so einfach und genau darum geht's in dieser Folge.

00:00:36: Hallo, hallo, hier ist Andrea vom Projekte leicht gemacht Podcast und das ist der Podcast

00:00:39: für pragmatische Projektmanager und solche, die es werden wollen.

00:00:43: Let's get started! Dann ist es aufgabensinnvoll zu

00:00:47: priorisieren. Denn meistens gibt es so viel zu tun. Wer an den falschen

00:00:50: Themen arbeitet, der wird einfach mal ein Problem bekommen. Was aber so

00:00:54: einfach klingt, hey, wir suchen uns mal die wichtigsten Aufgaben raus und arbeiten

00:00:58: die einfach ab, ist eben nicht ganz so einfach. Ich hab ein schönes Beispiel. Stell

00:01:01: dir vor, du hast zwei Aufgaben auf dem Tisch liegen. Du musst eine ganz, ganz

00:01:05: wichtige Zuarbeit für eine Schlüsselressource in deinem Projekt leisten

00:01:09: und ohne diese Zuarbeit kann diese Ressource nicht weiterarbeiten und das Projekt

00:01:12: würde sich verzögern. Oder es muss ein Angebot ganz dringend gesichtet

00:01:16: werden, das ohne deine Freigabe verfallen würde und dadurch würde vielleicht im

00:01:20: Projekt alles teurer werden. Also zwei Aufgaben, die wichtig

00:01:23: sind. Welche ist denn jetzt die wichtigere? Nicht so einfach. Und genau sowas

00:01:27: kennst du wahrscheinlich auch aus deiner Projektpraxis. Es ist nicht immer so leicht, die

00:01:31: eigenen Aufgaben so zu priorisieren, dass genau die richtigen Themen erledigt

00:01:35: werden. Und dann gibt es noch ein Problem,

00:01:38: was uns vermutlich alle betrifft, was wir alle ganz gut kennen, und das ist

00:01:42: der sogenannte Mer-Urgency-Effekt. Was bedeutet das? Ja,

00:01:46: dieser psychologische Effekt, der macht es uns Menschen dummerweise ein

00:01:50: bisschen schwer, die richtigen Aufgaben zu priorisieren. Dieser Effekt,

00:01:54: wenn man ihn mal wörtlich übersetzen würde, würde in etwa so heißen wie lediglich

00:01:57: Dringlichkeit Effekt. Klingt bisschen komisch. Ja, heißt aber nichts anderes,

00:02:01: als dass wir Menschen ganz gern dringenden Aufgaben vorrangvorwichtigen

00:02:05: Aufgaben geben, obwohl die wichtigere Aufgabe vielleicht die

00:02:09: größere Belohnung bietet. Es kann also sein, dass du

00:02:12: dringende Aufgaben, die mal ganz schnell eben erledigt werden können, der

00:02:16: Erledigung wichtiger Aufgaben vorzieß, die aber die wichtigeren und den

00:02:20: größeren Ergebnisse bringen würden. Und obwohl wir das alle

00:02:23: wissen, tendieren wir oft dazu,

00:02:27: diese kleinen, dringenden Aufgaben zu erledigen, obwohl wir im Hinterkopf

00:02:31: haben, eigentlich gibt es doch Wichtigeres. Für dieses Verhalten gibt es ein paar

00:02:34: ganz schlichte Gründe. Erstens sind wichtige Aufgaben oft schwieriger und

00:02:38: weiter von der Zielerreichung entfernt. Das Ganze fühlt sich also schwerer an. Dann

00:02:42: bieten dringende Aufgaben oft schnellere und sichere Belohnung. So wie

00:02:45: dieses, ich mache einen Haken dran, hey, das fühlt sich gut an. Und viele

00:02:49: Menschen wollen zuerst die dringenden Aufgaben erledigen, dann später in

00:02:52: Ruhe an den wichtigen Aufgaben zu arbeiten. So, jetzt habe ich mal ein

00:02:56: konkretes Beispiel, was vermutlich jeder von uns irgendwie schon

00:03:00: mal erlebt hat oder auch im Alltag regelmäßig kennt. Also nehmen wir Tim. Tim ist

00:03:03: unser Projektleiter und der weiß, dass er an einer sehr wichtigen Präsentation für

00:03:07: die Geschäftsführung arbeiten sollte. Und diese ist wirklich deshalb so

00:03:11: wichtig, weil sie darüber entscheidet, ob sein Projekt genehmigt wird.

00:03:15: Es hängt also eine ganze Menge davon ab, aber irgendwie kommt er nicht in die

00:03:18: Gänge. Denn er sieht hier, es müssen noch andere Dinge erledigt werden, so was wie

00:03:22: Blumen gießen. Er muss eine E-Mail beantworten, er muss Reporting-Zahlen

00:03:25: von gestern freigeben. Er muss eine Detailfrage mit einer Kollegin

00:03:29: klären und er muss noch einen Werkstatttermin für sein Auto buchen. So, und dann

00:03:32: merkt er nach dem Vormittag, am Mittag, die Zeit ist

00:03:36: irgendwie verflogen. Er hat die ganzen kleinen Aufgaben erledigt. Es hat sich auch

00:03:40: wirklich gut angefühlt, diese Dinge abhaken zu können. Es geht ja irgendwie

00:03:43: voran. Und im Hinterkopf war immer, naja, wenn ich diese Kleinigkeiten aus dem Weg

00:03:47: geräumt habe, dann kann ich mich endlich mit dieser Präsentation beschäftigen.

00:03:51: Ja, und das kennen wir alle, das kann natürlich funktionieren, aber es gibt ein großes

00:03:55: Risiko. Mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit werden

00:03:58: nämlich immer wieder solche kleinen dringenden Aufgaben auftauchen und die

00:04:02: Präsentation bleibt dann weiter auf der Strecke. So, das ist der

00:04:06: Emergency Effect. Also wir mögen es alle ganz

00:04:09: gern, diese kleinen dringenden Aufgaben mal zwischenzuschieben, vorher zu

00:04:13: bearbeiten und die großen wichtigen Themen bleiben liegen. Aber

00:04:17: das ist nicht die einzige Hürde. Es gibt noch mehr Dinge, die uns davon abhalten,

00:04:20: Aufgaben gut zu priorisieren. Die erste Hürde

00:04:24: ist, dass das Priorisieren nicht priorisiert wird. Klingt ein bisschen

00:04:28: komisch, aber auch Priorisieren ist ja eine Aufgabe, es

00:04:31: ist eine Aktivität. Und das passiert eben nicht automatisch, sondern auch

00:04:35: dafür muss es einen gewissen Platz im Tagesablauf geben. Und wenn du immer

00:04:39: sofort losläufst und dich auf die erstbeste Aufgabe stürzt, dann hast du eben

00:04:42: selten den Blick für die richtigen bzw. Die wichtigen Aufgaben.

00:04:46: Priorisieren kannst du ganz gut zum Beispiel mit der ABC-Analyse oder der Eisenhower

00:04:50: Matrix, kann ich nochmal mit verlinken. Die nächste Hürde, es

00:04:54: kann sein, dass du zwar gar nicht so schlecht bist an sich im Priorisieren,

00:04:58: aber es fehlen klare Ziele und Schwerpunkte. Es gibt dieses

00:05:01: berühmte Zitat, nur wer das Ziel kennt, findet den Weg. Und es ist ganz

00:05:05: klar, wenn du kein klares Ziel hast und nicht weißt, wo es wirklich

00:05:08: hingehen soll, dann ergeben sich natürlich keine Prioritäten. Diese

00:05:12: Prioritäten ergeben sich ja oft daraus, dass es eben ein klares Ziel und

00:05:16: klare Schwerpunkte gibt. Also nur wenn du weißt, wo die Reise auch hingehen soll,

00:05:19: kannst du deine Aufgaben auch sinnvoll danach ausrichten. Ansonsten ist nämlich

00:05:23: alles gleich wichtig. Oder aber wichtig ist einfach das, was ich

00:05:27: gerade gut anfühle. Das muss nicht zwingend das Richtige sein.

00:05:31: Ablenkung durch Kleinigkeiten kennen wir sicherlich alle. Vielleicht hast du deine

00:05:34: klaren Prioritäten, du weißt ganz genau, was die wichtigen und dringenden Dinge sind,

00:05:38: aber irgendwie klappt es trotzdem nicht. Ja, ist ja auch kein Wunder. Es gibt E-Mails,

00:05:42: Anrufe, irgendwelche Software-Notifications, Ein Kollege kommt einfach mal

00:05:46: vorbei und will schnell was klären. Also auch für solche Sachen, die ja im

00:05:50: Projektalltag völlig normal sind, braucht es richtig gute Strategien,

00:05:53: das Wichtige nicht aus den Augen zu verlieren.

00:05:57: Fehlendes Delegieren kann auch eine echte Hürde sein. Wenn du zum Beispiel jemand

00:06:01: bist, der sehr dazu neigt, immer alles selbst zu machen, dann kann das natürlich

00:06:04: klappen, aber eben auch deine eigenen Prioritäten durcheinander

00:06:08: bringen. Wenn du Aufgaben niemals an jemand anderen abgibst, dann hast du

00:06:12: mit höherer Wahrscheinlichkeit einen ziemlich vollen Schreibtisch und musst immer dann

00:06:15: reagieren, wenn es irgendwo brennt. Und das macht es schwieriger, deine

00:06:19: Aufgaben selbst zu priorisieren. Ja, und dann so was

00:06:22: Ähnliches wie der Emergency Effect. Manchmal ist es einfacher, Einfaches zu

00:06:26: tun. Mal eben so ein Dokument schön formatieren, statt eine

00:06:30: komplexe Analyse vorzubereiten. Das geht schnell, das macht vielleicht oft Spaß

00:06:33: und verbraucht ein bisschen weniger Energie. Und es ist kein Wunder, unser Gehirn

00:06:37: ist darauf ausgelegt, Energie zu sparen. Und es priorisiert einfach

00:06:41: intuitiv ganz gerne einfache Aufgaben, die vielleicht sogar noch ganz lustig

00:06:45: sind. So, jetzt habe ich eine ganze Menge Hürden beim Priorisieren

00:06:49: aufgezählt und jetzt ist es mal Zeit für dich. Es gibt einen

00:06:52: schönen Selbsttest bei uns auf der Website, wo du

00:06:56: herausfinden kannst, was für ein Problemtyp du bist. Also wo es

00:07:00: wirklich bei dir hakt. Das sind zwölf kurze Fragen. Du kannst mal schauen,

00:07:03: was bei dir wirklich die Probleme sind. Vielleicht weißt du es schon. Aber manchmal macht

00:07:07: es ja Spaß, so einen kleinen Test zu machen. Ist einfach eine lustige Sache. Ich

00:07:10: verlinke auf jeden Fall in den Show Notes zu diesem Test.

00:07:14: Ja, zusammengefasst. Es klingt ja immer ganz einfach, Aufgaben zu priorisieren, aber

00:07:17: im Alltag gibt es eben eine ganze Menge Probleme und das ist auch ganz normal.

00:07:20: Manchmal fehlen die großen Ziele, manchmal ist es das Thema Ablenkung, was am meisten

00:07:24: ausgeprägt ist und der Emergency-Effekt, der lässt uns Menschen eben

00:07:28: dringende Aufgaben lieber erledigen, als Wichtiges mit Volldampf zu verfolgen.

00:07:32: So, bist du jetzt so einem Problem hilflos ausgeliefert, weil es eben so ist?

00:07:36: Ne, so ist es eben nicht. Es ist ja klar, jeder von uns muss priorisieren

00:07:39: und auch jeder hat damit Probleme, der eine mehr und der andere weniger. Manchmal

00:07:43: ist uns das gar nicht so bewusst. Manchmal denken wir, ach, das sind immer nur

00:07:47: die anderen, das ist das Umfeld, was schuld ist. So ist es oft

00:07:50: nicht, sondern es ist wichtig, dass wir zumindest einen Blick drauf

00:07:54: haben, dass wir es oft selbst in der Hand haben, unsere Aufgaben

00:07:58: gut zu priorisieren. Wenn du das Gefühl hast, ach mein Gott,

00:08:01: das ist jetzt wirklich nicht meine Stärke, dann gute Nachrichten. Wir haben einen

00:08:05: schönen Online-Kurs auf unserer Lernplattform bei der ITTP-Akademie.

00:08:09: Da geht es in vier Wochen mal richtig zur Sache. Das ist ein wirkliches

00:08:12: Praxistraining. Da gibt es natürlich ein bisschen Theorie, aber im Grunde genommen ist deine

00:08:16: Aufgabe, an deinem Priorisieren zu arbeiten. Also wenn du das Gefühl hast,

00:08:20: ich bin so ein Prokrastinierer, ich schiebe gerne Dinge auf oder ich verzettel mich schnell

00:08:23: oder ich bin so fremdbestimmt und irgendwie die anderen weisen mir

00:08:27: doch die Aufgaben zu, dann ist dieser Kurs eine richtig tolle Sache und du

00:08:31: erarbeitest in vier Wochen deine persönliche Strategie, wie du

00:08:35: besser Aufgaben priorisierst und wirklich die wichtigen Themen nicht aus den Augen

00:08:38: verlierst. Also schau auch da mal gern rein, wir haben schon eine ganze Menge

00:08:42: zufriedene Teilnehmer, die uns zurückgespiegelt haben. Hey, das hat wirklich eine ganze Menge

00:08:46: Aha-Effekte gebracht. Und genau so soll es ja auch sein. So, das war das

00:08:50: Thema Aufgaben priorisieren. Warum es uns so schwer fällt. Ich hoffe, du hast ein paar

00:08:53: Anregungen bekommen, woran es bei dir vielleicht am meisten haken könnte. Wirklich

00:08:57: gut zu wissen. Erstens, du bist nicht allein. Jeder von uns hat manchmal damit Probleme.

00:09:01: Und zweitens, du kannst daran arbeiten, dass sich das Ganze bessert. Ist doch immer

00:09:05: ganz schön zu wissen. Also, das war's in dieser Episode. Ich hoffe, du bist beim

00:09:08: nächsten Mal wieder mit dabei. Ich freue mich drauf.

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